Es lebe der Sport – Range Rovers Definition von Dynamik

by • 16. August 2013 • Lebensart, MobilitätComments (0)1870

Mit dem neuen Range Rover Sport kommt Dynamik ins Gelände

Mit dem neuen Range Rover Sport kommt Dynamik ins Gelände

Ab September steht der neue Range Rover Sport im Handel und man darf den Briten bescheinigen, dass sie hier wirklich alles richtig gemacht haben. Ohne seine Gelände-Gene zu verleugnen ist der Sport doch der dynamischste Range aller Zeiten und das dürfte dem typischen Anwendungszweck eines SUVs mehr entsprechen als der tägliche Kampf im Morast. Entscheidend ist: Hier muss man sich nicht entscheiden.

Designmäßig setzt Land Rover in der jüngsten Vergangenheit immer wieder Maßstäbe und das trifft auch auf den Sport zu. Ein bisschen wagt er sich aufs modische Parkett wie der kleine Bruder Evoque, andererseits hat er auch die gewohnte Souveränität, die so ein Range nun mal einfach haben muss. Das Beste aus zwei Welten gewissermaßen, der vielzitierte Auftritt vor der Oper passt da ebenso ins Konzept wie der Trip abseits befestigter Straßen. Doch der Range Rover Sport ist nicht nur ein Designstatement, vor allem soll er das Thema Dynamik neu definieren. Wie macht er das?

superfine from behind

superfine from behind

Zunächst einmal hat er ordentlich abgespeckt – mehr als 400 Kilo im Vergleich zum Vorgänger. Das geht durch den massiven Einsatz von Aluminium sowie zahlreiche andere technische Feinheiten. Trotzdem soll er noch stabiler, noch mehr Trutzburg sein, was wir den findigen Ingenieuren einfach mal glauben. Teil zwei der Dynamik-Nachhilfe ist das beeindruckende Fahrwerk. Der bekannte Terrain Response-Schalter, mit dem man normalerweise zwischen Alltag und Wildnis variiert, weist hier einen zusätzlichen Dynamik-Modus auf, in dem die ohnehin vorhandene Bordelektronik nochmals in Richtung verschärft getrimmt wird. Torque Vectoring ist das Zauberwort in Kurven, denn hier wird nicht nur wie gewohnt durchdrehendes Radwerk abgebremst,sondern zusätzlich Kraft auf die äußeren Räder gelenkt. Der Sport schiebt gewissermaßen mit Nachdruck in die Kurve, zumindest, solange es die Physik erlaubt. Dazu kommt eine elektrisch unterstützte Servolenkung, die die Handlichkeit des Zweitonners gefühlt der eines Kompaktwagens angleicht. Die geniale Luftfederung hält das Vehikel fast in der Waage, sodass sich bei flotten Kurven nur noch die Passagiere neigen, wie ehemals die Vögel in Hitchcocks gleichnamigem Thriller.

Kirk an Brücke

Kirk an Brücke – Der Arbeitsplatz des RR Sport

Zu diesen sportlichen Basisfähigkeiten kann man sich dann noch Motoren nach Herzenslust kombinieren. Kräftige Selbstzünder mit aktuell  258 und 292 PS sind die Vernunftvarianten, der bärenstarke und satt klingende Achtzylinder Benziner mit 5 Litern Hubraum und 510 PS stellt die brachiale Option dar. So beflügelt spurtet der rollende Buckingham-Palast in beeindruckenden 5,3 Sekunden auf die 100er Marke. Nächstes Jahr drohen dann noch ein 4,4 Liter großer V8-Diesel mit 339 PS und ein Diesel-Hybrid. Genug Auswahl hat man also auf jeden Fall.

8 Gänge, ZF, muss man mehr sagen?

8 Gänge, ZF, muss man mehr sagen?

So ein Auto erlebt man meistens von innen und auch dort gibt es nichts zu bemäkeln. Ausstattungsmäßig kann man den Sport ganz nach Gusto komplettieren und muss auf fast nichts verzichten. Entertainment aller Couleur, vom TV-Tuner über den Split-Screen, der Fahrer und Beifahrer unterschiedliche Bilder zeigt, bis hin zum Rear-Seat-Entertainment ist alles an Bord. Akustisch kann man sich neuerdings bei Land Rover von Meridian beglücken lassen, was gar nicht schlecht ist, auch wenn uns die früheren Ausstattungen von harman/kardon harmonischer abgestimmt schienen. Kameras rundum machen nicht nur beim Parken, sondern auch im Gelände glücklich, denn mit ihnen kann man sich zentimetergenau am Abhang entlang hangeln. Ein einzigartiges Ausstattungsmerkmal ist auch „Wade Sensing“, hier messen zwei Sensoren in den Außenspiegeln bei Wasserdurchfahrten die Tiefe des feuchten Nass. So kann man die unglaubliche Wattiefe von 85 Zentimetern (wenn das Fahrwerk auf maximale Höhe eingestellt ist) voll ausnutzen. Ein Dschungelfeature? Mitnichten, bei den Flutszenarien vergangener Monate hätte sich der eine oder andere diese Option sicherlich gewünscht.

the great wide open: Das Panoramadach hat Überformat

the great wide open: Das Panoramadach hat Überformat

Auch nett: Zwei optionale Notsitze im Kofferraum, falls an der Schule mal eine ganze Mannschaft abgeholt werden muss. Ein Muss: Das riesige Panoramadach, das im urbanen Lebensraum freien Blick auf Wolkenkratzer gewährt. Gibt es auch was zu mäkeln? In Maßen: Die Navigation ist einfach nicht auf der Höhe der Zeit. Die Bedienung teils antiquiert, die Verkehrsfunkinfos nicht wirklich aktuell, in diesem dynamischen Markt gibt es ja mittlerweile zahllose Varianten via Mobilfunk statt der etwas betagten TMC-Infos.  Mediennerds werden hier  eher spärlich bedient. Ansonsten muss man dem Sport aber bescheinigen, dass er alles so gut kann wie die Konkurrenz und in einem Punkt deutlich davonzieht – dem Charakter. Der kostet übrigens keinen AUfpreis, denn das nackte Basismodell liegt preislich knapp unter 60.000 Euro.

It's a dirty job

It’s a dirty job

 

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