Unsichtbare Augen

by • 24. Februar 2020 • featuredKommentare deaktiviert für Unsichtbare Augen2676

OnePlus Concept One

Das zweite, in Zusammenarbeit mit McLaren konzipierte Smartphone-Konzept der Smartphone-Highender von OnePlus wartet mit einem Gag auf, den man so noch nicht kannte: Die Kamera wird erst dann sichtbar, wenn man sie benutzen möchte.

Luxus. Gemeinsam mit McLaren Automotive stellte One-Plus jetzt ein neues Stück luxuriös ausgestatteter Kommunikationstechnik in die Messehallen in Las Vegas. Dazu gehören zwei Komponenten, die bei McLaren auch in deren Supersportwagen eingesetzt werden: weich genarbtes Semi-Anilin-Leder und elektochrome Verglasung.

Optischer und haptischer Luxus

Da wird die reine Smartphone-Technik fast schon gleichgültig, auch weil man weiß, dass man sich bei OnePlus keine Sorgen machen muss, dass etwas anderes als das Beste unter der Haube eines Smartphones aus dem Haus von CEO und Gründer Pete Lau stecken würde. Nach Bambus, Holz, Kevlar, Alcantara, mattiertem Glas und Keramik kommt jetzt in McLaren-Papaya-Orange gefärbtes, seidig genarbtes Leder zum Einsatz, wie es genau so auch in den Supersportwagen vom Kaliber eines 720S Spider verbaut wird. Das sanfte Anfassgefühl sei kaum zu toppen und verleiht jedem McLaren seinen eigenen Charakter – und auch jedem OnePlus Concept One.

Stealth-Kamera

Eine zweite Technologie stammt ebenfalls aus dem 720S Spider: Dessen einziehbares Hardtop ist mit einer elektrochromen Glasscheibe beschichtet. Die gleiche Technologie hat OnePlus als Abdeckung für die Kamera des Smartphone-Konzepts verbaut: Normalerweise ziert eine schwarze Glasfläche den Mittelteil der Rückseite. Wird die Kamera eingeschaltet, dann „verschwindet“ die Farbe innerhalb von 0,7 Sekunden und die Kamera wird sichtbar.

Die Zeit für den elektrochromen Vorgang ist dabei kürzer als die, die die Kamera zum „Hochfahren“ benötigt.

Eine der größten Herausforderungen in dem acht Monate dauernden Entwicklungsprozess war das Anpassen der Technikdimensionen: Das Dreischicht-Paket aus zwei Glasscheiben und einer elektrochromen Farbschicht wurde auf 0,35 mm geschrumpft und ist damit so dünn wie eine Folie Displayglas.

Die beiden Glasscheiben tragen jeweils nur einen Zehntelmillimeter dazu bei. Der fotografische Nebeneffekt: Neben dem Schutz der Kameraoptik arbeitet die Scheibe auch gleich als Polfilter, wodurch beispielsweise Spiegelungen auf Glasscheiben ihren Schrecken verlieren.

Klappt nicht

Auch wenn es die Spatzen der asiatischen Gerüchteküchen noch im Dezember von den Dächern pfiffen – das neue Konzept-Smartphone von One-Plus ist dann doch kein Foldable geworden, was einige der Fanboys und Auguren der Branche enttäuscht haben dürfte. Die Begründung von One-Plus-Chef Pete Lau im Januar 2020 identisch mit der, die er 2019 gleich bei mehreren Gelegenheiten geliefert hatte: Seiner Meinung nach ist die Technologie noch nicht weit genug und qualitativ nicht hochwertig genug. Der dauerhaft sichtbare Knitter, die Unschärfen im Knickbereich und die Anfälligkeit gegen mechanische Beschädigungen seien der OnePlus-Philosophie vom High-End-Smartphone nicht würdig.

Eine ähnliche Absage erteilte er auch dem Trend hin zu einer Vielzahl von Kameras: Noch mehr Kameras würden vemutlich im Vergleich zu ausgefuchster Software und intelligenten Funktionen keine besseren Bilder generieren.

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