
Sexy Back – Mazda MX5 RF
Das hatte ich mir anders vorgestellt. Spanien, exakter formuliert Barcelona, da können doch keine 6 Grad sein. Auch nicht im Januar, oder? Na ja, zumindest scheint die Sonne, also rein in den Mazda MX5 RF.
Mazda MX5 RF – Die neue Stilikone?
Was ist denn dieses RF? Schlicht: Die Abkürzung für „Retractable Fastback“. Aha, und was ist ein Fastback? Nun ja, eine Karrosserieform, bei der das Dach nach hinten in einer kontinuierlichen Kurve nach unten geht. Zu theoretisch? Ein schnelles Ende eben. Den MX5 kennen Sie ja sicher, schließlich hat seit 1989 kaum ein zweisitziges Cabrio so erfolgreich das Prinzip von Sportlichkeit dank guter Ratio zwischen Gewicht und Leistung verkörpert. Als die erste Generation auf den Markt kam, wussten Kenner auch noch, dass das Konzept vom Lotus Elan inspiriert war, der bereits 1962 erschien.

Der MX5 RF ist in 13 Sekunden offen. Oder auch wieder zu. Letzteres ungern
Zurück zum MX5, die aktuelle Variante ist die 4. Auflage des zweifellos als ikonisch einzustufende Autos und der erwähnte RF, der in Barcelona zur Ausfahrt bereit stand, ist eben die Fastback-Variante. Es geht hier also zunächst einmal um Design- und somit Geschmacksfragen. Statt eines Stoffmützchens faltet der RF nämlich ein stabiles Dach aus Aluminium, Stahl und Kunststoff zusammen, allerdings eben nicht so weit wie das Cabrio, sondern es wird nur die eigentliche Dachfläche verstaut. Ist das passiert – der Spaß dauert gerade mal 13 Sekunden – dann sitzt man gewissermaßen in einem Targa.

So muss Ausblick sein: Die konturierte Motorhaube des MX5 RF weist den Weg
Gefällt uns das? Oh ja. Die verbleibenden hinteren Säulen samt der Verglasung bieten einerseits einen wohldosierten Windschutz, andererseits schaffen sie einen Rest von Privatsphäre. Während man beim Cabrio förmlich auf dem Präsentierteller sitzt, bietet der MX5 RF Schutz vor allzu direkten Einblicken von hinten. Von außen betrachtet verleihen die nach hinten ins Heck laufenden Finnen dem Mazda etwas Exklusives, diesen Formfaktor sieht man nur selten und dann noch seltener so elegant. Unser Testwagen kam dazu noch in der neuen Farbe namens „Matrixgrau“ daher, die im englischen Sprachraum noch treffender „Machine Grey“ heißt.
Mazda MX 5 RF – Jinba Ittai
Der MX5 RF passt, der Japaner nennt das Jinba Ittai. Das bedeutet, dass Fahrer und Gefährt zu einer Einheit verschmelzen. Das ist angesichts des kompakten Innenraums für großgewachsene Piloten durchaus wörtlich zu nehmen, mit normalen 1,80 hat man im MX5 RF keinerlei Probleme. Die Hand fällt automatisch auf den Schaltknüppel, mit dem sich die 6 Gänge sortieren lassen, ein zusätzlicher, satt klickender Dreh-Drückregler befehligt das Infotainment und die Handbremse ist von der Machart, die diesen Namen noch verdient.

Alles in Griffweite: Der MX5 RF ist ein Fahrer-Auto
Lässt man die Hand auf dem Schaltknopf ruhen, dann verspürt man die Lastwechsel des Motors, wenn man sich durch die Kurven des katalanischen Hinterlandes hangelt.
Der MX5 RF ist auch cool, wenn’s cool ist
Zurück zur Einleitung: In Barcelona herrschten zum Testzeitpunkt gerade mal einstellige Temperaturen, zwischendrin stand in den hügeligen Landschaften auch schon mal eine zaghafte -1 im Display. Kann man das offen absolvieren? Aber absolut. Die Heizung macht auf höchster Stufe den Eindruck, dass man damit auch Popcorn rösten könnte, die Sitzheizung trägt ihren Teil zum Wohlfühlklima im kleinen Innenraum bei und zu guter Letzt kann man dem Mazda speziell mit hochgefahrenen Seitenscheiben bescheinigen, dass im Inneren angenehme Windstille herrscht. Selbst auf der Autobahn. Ab 120 wird es natürlich ein wenig laut, aber schließlich kauft man sich keinen Roadster, um dann die Umwelt auszusperren.

Mal wieder etwas mitbekommen von der Umgebung, dafür ist der MX5 RF wie geschaffen
Jeder Ort riecht anders, jedes Dorf hat seine eigene Duftmarke
Ach ja, Technik. Hat der MX5 RF auch
Klar, das dürfen wir nicht vergessen. Einen Motor hat der RF natürlich auch, um exakt zu sein, inen 2,0 Liter großen Vierzylinder, der 160 PS und 200 Newtonmeter produziert. Das reicht völlig. In 7,4 Sekunden ist er auf 100 Sachen und wenn es sein muss, kann man 215 km/h schnell reisen. Will man aber nicht. Mit dem MX5 RF macht man sich nicht auf den Trip zum Geschäftstermin nach München und damit fasst man auch nicht ein 1200 Kilometer entferntes Tagesziel ins Auge. Stattdessen dosiert man die Tour in kleinere Abschnitte, sucht sich entlang der Route schöne Hotels und peilt zwischen diesen wiederum nicht die kürzeste Strecke an, sondern die reizvollste. Das kann man auch zu zweit tun, zwei Koffer im Bordgepäckformat passen sogar in den Kofferraum.

Von wegen klein: Zwei Board-Trolleys machen es sich im Kofferraum des MX5 RF bequem
Zum Schluss das Beste: Das Ganze ist auch noch bezahlbar. In Deutschland beginnt der preisliche Einstieg in den MX5 RF bei 29.890 Euro und dann ist schon eine Menge feiner Ausstattung an Bord. Für gut 2.000 Euro mehr gibt es die noch kernigere Sports-Line, ansonsten noch ein Technik-Paket und beispielsweise Sitze in rotbraunem Nappa-Leder, die uns exzellent gefallen haben.

Mazda MX5 RF – Roadster? Fastback? Egal
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