Mercedes Benz C-Klasse Cabrio

by • 29. Februar 2016 • featured, MobilitätComments (0)3127

 

 

Vorerst mal das Topmodell: Mercedes-AMG C 43 Cabriolet

Vorerst mal das Topmodell: Mercedes-AMG C 43 Cabriolet

Da ist es! Mercedes Cabrio auf Basis der C-Klasse. Schön ist es geworden und in jedem Detail den hohen Ansprüchen seiner Baureihe gerecht geworden. Das wird ein schöner Sommer 2016, wenn die Stoffdachvariante unsere Straßen bereichert. Bis dahin muss uns der statische Genuss reichen.

Es gibt das schöne, deutsche Wort Nische, das einen kleinen, freien Platz bezeichnet. Gewissermaßen ein freies Eckchen. In Großmutters Wohnung wurde so etwas mit Dekorativem gefüllt, beispielsweise eine Vase oder einem Foto. In der Automobilwelt werden solche unerwarteten Freiräume mit neuen Konzepten besetzt. Das führt dann dazu, dass aus einer Klasse schnell mal fünf, sechs, oder mehr Derivate entstehen können, die sich die Basis teilen, aber durch geschicktes Blechformen und eventuell auch besondere Funktionalitäten eben einen anderen Typus Autokäufer ansprechen.

Platz für vier: So kommt man elegant durch den Sommer

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C-Klasse Cabrio – der Missing Link

Bei der C-Klasse, dem meistverkauften Mercedes umfasst das Sortiment beispielsweise die Limousine, den Kombi, den man in Stuttgart „T-Modell“ nennt und ein schnittiges Coupé. Dann gibt es dann den GLC als Nachfolger des GLK, also der C fürs Grobe und den SLC, den Zweisitzer mit dem faltbaren Hardtop als Erben des SLK. Und nun? Nun gibt es ab Sommer des Jahres auch noch ein Cabriolet. Bei Mercedes kennt man seine Kunden, schließlich hat man schon mit der Limousine Maßstäbe in Sachen Materialität und Verarbeitung gesetzt und diese Linie konsequent bei den anderen Bauformen durchgezogen. Da macht auch das Cabrio keine Ausnahme. Im Interieur gibt es wenig Überraschungen, zu recht, schließlich ist so ein C in Sachen Bedienung, vor allem aber hinsichtlich des Wohlfühlfaktors ein echter Benchmark. Die Variante mit dem Stoffdach hat demnach auch eher Ergänzungen als Änderungen zu vermelden.

 

Da wäre zunächst das Dach, das dem großen Bruder S-Klasse nachempfunden ist. Schon die Standardversion dürfte ziemlich gut sein, das Extrainvestment in das Akustikverdeck soll aber noch mal einen spürbaren Komfortgewinn bringen. Gut so, denn es ist durchaus vorstellbar, dass das C Cabrio für den einen oder anderen Kunden als einziges Fahrzeug zum Einsatz kommt. Dann kann man dank komfortablem Fahrwerk und isolierendem Verdeck entspannt lange Strecken bis zum Ziel überwinden und erst dort in den offenen Modus wechseln. Das geht bis zu 50 km/h, perfekt, wenn man gerade die malerische Kleinstadt an der Küste erreicht hat und mal eben in den offenen Modus wechseln möchte.

 

Dort kann man übrigens schnell ankommen, denn das Motorenprogramm umfasst neben sparsamen Dieseln mit 170 und 204 PS auch Benziner mit 156 bis 367 Pferdchen. Letzteres ist die aktuelle Topvariante mit dem schönen Zunamen C 43 4-Matic und vor allem dem Vornamen Mercedes-AMG. Die 43 hat mehr Symbolfunktion, denn der V6 mit Biturbo-Aufladung hat einen Volumen von knapp 3 Litern. Daraus entstehen dann die angesprochenen 367 PS, als angenehme Begleiterscheinung gibt es beachtliche 520 Newtonmeter. Mit den vier angetriebenen Rädern kommt das Cabrio so unter 5 Sekunden bis zur immer noch magischen 100er Marke. Dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist, ist klar. Der „richtige“ AMG mit seinem Achtzylinder und irgendwo um die 500 PS scharrt wahrscheinlich in Affalterbach, der Heimat von AMG, schon mit den breiten Pneus in der Garage.

 

Sturmfreie Bude: Das C-Klasse Cabrio

Das Design bestimmt das Bewusstsein und das ist insbesondere beim Cabrio so, denn neben dem unglaublichen Nutzwert verwirbelnder Haare ist so ein dachloses Gefährt ja stets ein Hingucker und mit ihm auch seine Insassen. Damit es die nicht ganz durcheinanderwirbelt, gibt es übrigens abgestufte Besänftigungsmaßnahmen zu ordern. Die einfache Lösung ist ein (auch nachrüstbares) Windschott hinter den Vordersitzen, das Verwirbelungen reduziert, die Hightechvariante hört auf den Begriff „Aircap“. Dahinter verbirgt sich ein System, dass es so schon im E-Klasse Cabrio gibt. Am oberen Rand der Windschutzscheibe fährt dabei ein Windabweiser hoch, der den Luftstrom gezielt über die Insassen leitet. In Verbindung mit einem kleinen, motorisch ausfahrenden Windschott hinter den Fondsitzen lässt sich das Cabrio so auch bei höheren Geschwindigkeiten immer noch gut zu viert nutzen. Das Ganze sieht in ausgefahrenem Zustand zugegeben etwas seltsam aus, das dürfte den Fahrgästen aber schnuppe sein, schließlich gewinnt man so maßgeblich an Komfort. Die perfekte Abrundung ist der schon aus vielen Baureihen bekannte „Airscarf“, der über ein in die Vordersitze integriertes Heizgebläse warme Luft auf die Nacken der Frontpassagiere bläst. Über die obligatorische Flöte an Optionen wollen wir uns hier nicht auslassen, das kann man in jedem Bericht über die schon erschienenen Brüder nachlesen. Es gibt halt alles, was das Herz begehrt, von stressmindernden Assistenzsystemen bis zu luststeigernden Audiolösungen.

Auch geschlossen sehenswert, vor allem mit einem markanten Dach wie diesem

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Das entscheidende Kriterium für den Kauf des Cabrios ist die Optik und die liegt nun mal im Auge des Betrachters, doch wir finden, der offene C ist auch unter objektiven Gesichtspunkten ein bildschönes Auto geworden. Es vereint die elegante Linie des Coupés mit dem zeitlosen Stoffdach und bietet so zusätzlichen Spielraum für Farbkombinationen wie beispielsweise die elegante Paarung aus schwarzem Lack und einem dunkelroten Verdeck. Über die Preise hält man sich noch bedeckt, doch es ist anzunehmen, dass man den typischen Cabrio-Aufpreis auf das Coupé aufrechnen darf. Dann würde der Einstieg bei knapp 40.000 Euro beginnen und dürfte dann beim noch anzukündigenden AMG C63 S über 90.000 Euro liegen. Dafür hätte man aber auch spaßtechnisch die eierlegende Wollmilchsau.

 

Ist die Familie jetzt komplett? Nun, das weiß man heutzutage nicht wirklich, schließlich entdecken die Hersteller immer wieder neue Nischen, die es offensichtlich zu besetzen gilt. Im Falle der C-Klasse ist das zum Beispiel noch das bereits als Konzept vorgestellte GLC Coupé, also die Bauform, die Geländetauglichkeit mit dem etwas sportlicheren Schmiss segnet. Das Ding gibt es dann irgendwann im März in New York zur dortigen Auto Show zu sehen, warten wir ab, was den Nischenforschern bis dahin noch Neues ein- oder aufgefallen ist.

Mehr Infos: www.mercedes-benz.de

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